Aushang: Besserwisser gesucht

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Fel Maris
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Aushang: Besserwisser gesucht

Beitrag von Fel Maris »

An der Bank Nebelhafens findet sich ein einzelner Aushang auf einem sichtlich abgeschabten und wiederverwendeten Stück Pergament.
Besserwisser gesucht!

Ihr wisst es immer besser? Ihr korrigiert gern andere Menschen und habt Freude darin mit Fingern auf Fehler und Auslassungen zu deuten?
In mir findet Ihr ein dankbares Opfer Subjekt!

Ich bringe ein gewisses Grundwissen zur Worten der Macht und Reagenzien mit und würde mich freuen Korrektur und Anleitung zu den Pfaden, zur Zauberkonstruktion, zu Magietheorien aller Art zu erhalten.
Ich biete im Gegenzug demütige Dankbarkeit und Bewunderung.


Fel Maris
Auf dem gleichen Pergament, ein Stück tiefer findet sich dann noch folgende Zeilen.
Worte der Macht: AN hat geschrieben:
AN ist das erste Wort der Macht und steht für Negation, Umkehrung, Aufhebung oder auch Zerstreung eines nachfolgend genannten anderen Aspekts. Das bedeutet es würde sich grundsätzlich mit beinahe jedem mögliche Zauber irgendwie zu einem neuen Konstrukt verbinden lassen.

Die Kombination von AN und FLAM wird dem Vernehmen nach als "Wasser" verstanden, kann grundsätzlich aber eben auch als letztlich neutrales "Bannen von Feuer" verstanden werden. In dieser Art und Weise fungiert AN auch bei den mir bekannten vier Zaubern. Es ist interessant zu bemerken, dass AN sich bei dieser beschränkten Betrachtungsmenge als Gegenstück zu IN präsentiert.
Jerwalson ist der Ansicht, dass AN nicht nur kombiniert verwendet werden kann, sondern auch als eigenständiger Aspekt. Ich hatte keinen Erfolg damit seine Beispiele nachzuvollziehen.
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Thril | Xrrsh
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Re: Aushang: Besserwisser gesucht

Beitrag von Thril | Xrrsh »

Der Aushang wird nach einer kurzen Weile wohl im ersten Teil die ein oder andere Korrektur enthalten, die scheinbar ein hochgewachsener Elf aus den Wäldern in das Pergament einfügte, so würden es jedenfalls Beobachter behaupten....
Fel Maris hat geschrieben: 05 Okt 2024, 10:25
Besserwisser gesucht!

Ihr wisst es immer besser? Ihr korrigiert gern andere Menschen und habt Freude darin daran, mit Fingern auf Fehler und Auslassungen zu deuten?
In mir findet Ihr ein dankbares Opfer Subjekt!

Ich bringe ein gewisses Grundwissen zur Worten der Macht und Reagenzien mit , und würde mich freuen , Korrektur und Anleitung zu den Pfaden, zur Zauberkonstruktion, zu Magietheorien aller Art zu erhalten.
Ich biete im Gegenzug demütige Dankbarkeit und Bewunderung.


Fel Maris
Darunter befindet sich dann noch eine kurze Anmerkung:
 
Viel Glück mit all den Büchernarren.
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Fel Maris
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Re: Aushang: Besserwisser gesucht

Beitrag von Fel Maris »

"Und du bist sicher, dass es ein Waldelf war?"

Das Schulterzucken des Halbwüchsigen ließ eine Menge Raum zur Interpretation offen, aber Fels Aufmerksamkeit lag ohnehin nicht bei ihm, sondern studierte den Aushang, die eingefügten Korrekturen und die unterschriftslose Ergänzung. Die Hälfte des Plans - das Anlocken - hatte eindeutig funktioniert, aber mit dem erhofften Ergebnis der zweiten, wichtigeren Hälfte, sah es mau aus. 

Die Beschreibungen die Fel erhalten hatte, waren so widersprüchlich, dass sie nicht einmal darauf vertrauen konnte, dass es tatsächlich ein Elf gewesen war, der die Korrektur und die Ergänzung hinterlassen hatte. Jakob, einer der Burschen die gern auf dem Platz herumlungerten, hatte jedenfalls behauptet, dass der Verfasser über einen ganzen Mund voller nadelspitzer Zähne verfügt und auf einem rohen Fisch gekaut hätte beim Verfassen der Notizen.

"Unwahrscheinlich. Denke ich."

Nach einiger Überlegung heftete sie neben den unteren Teil des zuerst aufgehängten Pergaments dann eine Ergänzung.
Worte der Macht: BET hat geschrieben:
BET findet in keinem der mir bekannten Zauber Verwendung. Die Bedeutung ist eindeutig: Klein.
BET wird als Modifikator vor einem anderen Aspekt verwendet und  gemeinhin als das Gegenstück zu VAS beschrieben. Das bedeutet es würde grundsätzlich eine Menge möglicher Einsatzzwecke geben, vor allem dann, wenn es eher auf Präzision oder Unauffälligkeit ankommt.

Man könnte meinen weder das eine noch das andere sind für die Zunft der Magier von besonderem Interesse.

Vielleicht ist das Problem auch, dass eine Limitierung von Energie schwerlich durch das Hinzufügen einer Reagenzie erreicht werden kann, wie es so bequem bei VAS der Fall ist.
Jerwalson behauptet, dass dieses Problem durch Spinnenseide umgangen werden kann, mir ist allerdings nicht ersichtlich, wieso das der Fall sein sollte.

So oder so: Derzeit bleibt BET ein rein akademisches Interesse für mich ohne eine Wurzel in der Praxis. 



 
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Fel Maris
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Re: Aushang: Besserwisser gesucht

Beitrag von Fel Maris »

Ein weiterer Morgen nach einer viel zu kurzen Nacht, mehrfach unterbrichen durch rumorende Nachbarn und Geschrei auf den Straßen. Was, so zürnte Fel lautlos mit dem Kissen über dem Kopf, war mit diesen Leute nur los? Hatten sie keine Pflichten? Keine Arbeit, keine Aufgaben, keine Kinder? 

Entsprechend schwer war der Kopf, als sie die Erkenntnisse des letzten Abends zusammenfasste, kürzend, bis alles auf eine Seite Papier passte, die dann schliesslich als weitere Ergänzung an den bestehenden Aushang ergänzt wurde.
Pfade der Magie

Vorbetrachtung

Nach dem Ende der Grundausbildung ist es einem Magier möglich sich in einen der fünf bekannten Pfade zu spezialisieren. Diese Pfade repräsentieren dabei jeweils eine bestimmte Ausrichtung, eine Denkweise und Philosophie, was sich in mindestens den später erlernten Zaubern, oft aber eben auch in der Einstellung des Zauberwirkers niederschlägt.

Es gibt einen gewissen Dissenz darüber, ob die Wahl des Pfades vom Zauberwirker ausgeht, oder ob im Gegenteil der Pfad es sei, der die eigentliche Auswahl treffe. Recht übereinstimmend wird aber davon ausgegangen, dass bereits vor der Wahl eines Pfades in fast ausnahmslos allen Fällen auch eine passende Affinität bereits vorhanden ist: Wer die Natur hasst, der wird gewiss kein Druide und wer schon immer eine freudloses, verabscheutes und generell unangenehmes Auftreten sein Eigen nannte, der hat offenbar eine deutliche Tendenz Nekromant zu werden.

Wie exakt die Wahl des Pfades aussieht, ob das einfach nur eine beim Frühstück getroffene Entscheidung ist, oder ob damit irgendeine ernsthaftere Aktion, vielleicht sogar ein Ritual einhergeht, konnte ich bislang nicht in Erfahrung bringen.

Eigenschaften eines Pfades

Was macht einen Pfad tatsächlich aus? Lässt man all die fragwürdige Philosophie zur Seite, die sich letztlich von einem Mitglied zum anderen immer unterscheiden muss, bleibt ein grundlegender Fakt: Pfade haben Zauber, die keinem der anderen Pfade zugänglich sind. Wären nicht die Astralmagier, gäbe es noch eine weitere sehr schöne und klare Eigenheit: Pfade haben eine spezielle Pfadreagenzie.

Deren Abwesenheit könnte gewisse Zweifel wecken ob es sich bei den Astralmagiern tatsächlich überhaupt um einen echten Pfad handelt, aber im Augenblick fehlt mir jede Möglichkeit einzuschätzen, wie exklusiv sowohl die Pfadzauber als auch eben die bekannten Pfadreagenzien tatsächlich sind.

Mein Gefühl sagt mir, dass Pfade in der Tat genau hier beginnen: An der untersten, differenzierenden Basis eines greifbaren Hilfsmittels. Die darüberstehende Schule als solche kann vollkommen variabel ausfallen. Theoretisch könnte das bedeuten, dass sich mit der Entdeckung weiterer Reagenzien auch weitere Pfade auftun könnten.

Die Fünf Pfade

Astralmagier

Die Astralmagier sind nach meinem Ermessen gleich die Ausnahme einer Regel: Dies ist der einzige Pfad, der keine spezielle Reagenzie benutzt. Das könnte bedeuten, dass die Astralmagier an sich kein "echter" Pfad sind, sondern mehr eine Sammlung von Übriggebliebenen und Unentschlossenen, die nicht die richtige Neigung für einen der anderen vier Pfade in sich fanden.

Es gibt einige Aussagen in der Art, dass Astralmagier einfach breit aufgestellt seien mit einem vielfältigem Interesse in alle Richtungen, aber ich finde die Argumentation wenig überzeugend: All das wäre für die anderen Pfade genauso möglich.
In der Vergangenheit soll dieser Pfad noch sehr viel mehr in der Form eines Generalisten erschienen sein, der ein wenig von Allem vermochte, aber nirgendwo tatsächlich brillierte.
Einige neuere Änderungen (Details sind mir nicht bekannt) haben jedoch dazu geführt, dass der Pfad der Astralmagier nun bestimmte innewohnende Qualitäten verstärken konnte und damit einzigartige Zauber sein Eigen nennt.

Was das genau bedeutet, werde ich noch herausfinden müssen.

Druide

Der Pfad der Druiden stellt die Natur in den Mittelpunkt, seine Mitglieder sind oft dafür bekannt Heiler zu sein - eine Berufung, die sich nicht selten auch auf ganz mundäne Fertigkeiten ausweitet. Es wird bisweilen behauptet, dass es sich bei dem Druidentum um eine der ältesten, vielleicht sogar die älteste Denkschule der Magiekundigen handeln würde.
Das erscheint nachvollziehbar angesichts der nachgesagten Verbundenheit mit der Natur, aber ich habe dennoch das Gefühl, dass es sich dabei eher um eine neuere Gegenbewegung zur zunehmenden Ausbreitung der Zivilisation handelt.

Druiden benutzen eine spezielle, ihrem Pfad eigene Reagenzie: Fruchtbare Erde und speisen damit vermutlich den Großteil ihrer pfadeigenen Zauber.

Elementarist

Der Pfad der Elementaristen kategorisiert seine Magie - und damit letztlich auch die Welt - in die klassischen vier Elemente: Feuer, Luft, Wasser und Erde. Das ist in der Tat eine Vereinfachung, die sich in der Spruchzauberei halbwegs gut reflektiert findet.
Elementaristen haben keine mir bekannte spezielle Philosophie, aber ich vermute, dass ihre Denkweise durch diese grobe Gruppierung durchaus in bestimmte Bahnen gelenkt wird: Wenn man einen Hammer hat, sieht eben jedes Problem wie ein Nagel aus.

Nach allem was ich bisher hörte, gelten Elementaristen gemeinhin als grobschlächtiges und leicht reizbares Volk. Das macht es wichtig immer an ihrer Seite und nicht etwa direkt vor ihnen zu stehen.

Elementaristen benutzen eine spezielle, ihrem Pfad eigene Reagenzie: Obsidian und speisen damit vermutlich den Großteil ihrer pfadeigenen Zauber.

Illusionist

Unter dem Begriff "Illusionist" fallen interessanterweise zwei verschiedene Spezialisierungen zusammen, deren Zusammenhang ich noch nicht verstanden habe: Zum Einen eben die namensgebende Illusion: Diese Schule hat ein fragwürdiges Verhältnis zu Wahrheit oder Realität und das macht Gespräche mit ihren Anhängern bisweilen nervtötend zäh.
Die zweite Linie ist die der Beschwörung: Etwas an der Fähigkeit zur Verleugnung einer festen, geregelten Realität scheint dafür zu sorgen, dass es den Anhängern dieses Pfades leichter fällt Kreaturen herbeizurufen.

Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass Illusionisten ihre Fähigkeiten umso mehr einbüßen, je mehr sie sich tatsächlich den Herausforderungen des Alltags stellen müssen: Erwachsen zu werden wäre dann in gewisser Weise ein Anathema zum Ideal dieses Pfades.

Illusionisten benutzen eine spezielle, ihrem Pfad eigene Reagenzie: Molchaugen und speisen damit vermutlich den Großteil ihrer pfadeigenen Zauber.

Nekromant

Der Pfad der Nekromantie beschäftigt sich mit dem Tod und seiner Überwindung, mit der Beschwörung von Geistern, der Bindung von Seelen und dergleichen beunruhigender Dinge mehr.
Das sind, wenn man es genau betrachtet, wie bereits beim Illusionisten zwei verschiedene Dinge: Zum Einen eine gewisse Wirkung auf die Natur selbst, wie man es bei einer Perviertung oder Umkehrung der druidischen Ideale erwarten könnte, zum Zweiten der Ausgriff auf Geister und Seelen, was wiederum wie eine verunglückte Abwandlung des Beschwörers anmutet.

Es sollte nicht verwundern, dass dieser Pfad übel beleumundet ist und mir ist nicht ganz klar, was jemanden bewegt diesem Weg zu folgen: Ist das schlicht der Auswuchs einer nicht überwundenen morbiden Faszination in den Jugendjahren? Vielleicht gepaart mit einer gewissen zurückweisenden Feindseligkeit?
Die Nekromantie ist der einzige Pfad, in dessen Natur es liegt negativen Einfluss auszuüben: Zunächst eben auf wehrlose Geister und Seelen, später durchaus auch auf Lebende.

Nekromanten benutzen eine spezielle, ihrem Pfad eigene Reagenzie: Knochen und speisen damit vermutlich den Großteil ihrer pfadeigenen Zauber.
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Livius Quintus
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Re: Aushang: Besserwisser gesucht

Beitrag von Livius Quintus »

Im Laufe des Nachtmittags wird sich ein weiteres Pergamentstück zu den Aushängen dazugesellen.

Wissen und Weisheit mit Euch, Suchende

Eure Aushänge fielen mir bereits in Vergangenheit auf und weckten mein Interesse. Nun möchte auch ich meine Ergänzungen und-oder Gedankengänge mitteilen.

Ihr fragt Euch, wie die Wahl des Pfades aussehen würde. Eine genaue Antwort darauf lässt sich nur im Nachhinein geben, können die Gründe für eine Wahl doch vielfältig sein. Wo ein Kleinkind durch ein besonderes Erlebnis geprägt wird und zu einem Retter in der Not aufblickt und dessen Taten und Auftreten als Vorbild nimmt selbst die Kampfeskunst zu erlernen, um ein nobler Ritter zu werden, können ähnliche Momente auch für angehende Magier Grund sein, sich für eines der Pfade zu entscheiden. Schlüsselmomente. Diese können auch unscheinbar wirken und wie ihr es beschreibt am Frühstückstisch stattfinden, bei dem man glaubt "aus einer Laune heraus" eine Entscheidung zu treffen. Oder aber man fühlte sich schon immer zu einem der Pfade hingezogen, sei es durch Interessen, die sich damit decken oder einem Ruf, den man zu folgen glaubt.

Sie alle haben allerdings eine Gemeinsamkeit, von der ich überzeugt bin, dass sie uns alle beeinflusst: Bestimmung. Das mag für manche nicht ausreichend sein, für andere unbefriedigend oder zu einengend. Die Geschehnisse unserer Welt zeigen uns jedoch allen auf, dass wir eine vergleichsweise kleine Rolle in einem astronomisch grossen Schauspiel einnehmen. Was nicht heisst, dass diese unbedeutend ist! Mitnichten. Wir sind nach wie vor freie Wesen und können Einfluss auf unsere Umwelt nehmen. Doch manche Dinge sind eben festgelegt. Sie sind fest in der Sternenenergie - dem Mana, wie es umgangssprachlich genannt wird und unser aller Sein ausmacht - als Information verwoben.

Was Eure Zweifel an der Daseinsberechtigung als offiziellen Pfad der Magie betrifft, möchte ich Euch mitteilen, dass die verschiedene Richtungen nicht allein über ihre Reagenzien definiert werden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil deren Magie, das stimmt! Ebenfalls stimmt es, dass es diese besonderen Kraftquellen braucht, um wirklich tief in spezifische Bereiche der Magie einzutauchen. Immerhin entwickeln sie ihr volles Potential erst mit den Reagenzien zur Gänze. Dennoch beweisen die alten Lehren der Astralmagier, gemeinhin als der Generalist bekannt, dass man auch ohne deren Hilfe dazu in der Lage ist, Magie so zu weben, dass sie Nuancen aus den verschiedenen Pfaden nutzen.

Dabei bleibt es aber: Nuancen. Weshalb ich selbst immer der Meinung war, dass der Weg des Generalisten keine Zukunft bietet. Meine Studien begannen schon vor einigen Jahresläufen, doch durch den Wandel des astralen Gefüges und den damit neu entdeckten Möglichkeiten, haben sich "uns" neue Türen geöffnet. Ich empfehle jedem die alte Lehren abzulegen und sich gänzlich dem Astralen zuzuwenden und dessen Zusammensetzung zu erforschen. Die Manipulation des astralen Gefüges ist ein mächtiges Werkzeug und kann in den richtigen Händen Grosses bewirken, aber auch unheilvolle Zerstörung bringen. Wer weiss, was Sternenenergie ist und aus welchen Bauteilen diese zusammengesetzt ist, dem steht die ganze Welt offen. All das, ohne auf die Notwendigkeit einer besonderen Reagenzie angewiesen zu sein. Denn das Zusammenspiel der vorhandenen Reagenzien und das Verständnis für das Mana selbst ist der einzige Schlüssel, den wir brauchen.
Lasst Euch somit nicht beirren von Menschen, die Euch sagen, dass wir unsere Fühler in allen Richtungen ausstrecken würden. Das mag einst so gewesen sein, doch jeder Magier, der etwas von sich selbst hält wird eines Tages zu der Erkenntnis kommen, dass nur diejenigen es weit bringen werden, die ihren Fokus auf einem Themengebiet verankern, statt ihre Aufmerksamkeit aufzuteilen.
So ihr interessiert seid, mehr über die einzelnen Zauber dieses Pfades zu lernen, lade ich Euch zu einem offenen Gespräch ein, in dem ich Eure Fragen nach bestem Willen beantworten werde.

Auch wenn ich selbst niemand bin, der das Druidentum mit lobenden Worten schmückt, muss ich mir eingestehen, dass es ein mächtiger, altertümlicher Magiepfad ist. Unser Talent zu Wirken entspringt der Natur und somit bezeichnet man diesen Pfad zurecht als älteste Denkschule oder Ursprung der Magie, wie wir sie kennen.
Auch hier mag eine tiefliegende Verbindung zur Natur ausschlaggebend dafür sein, diese Magie überhaupt erst greifen und weben zu können. Doch anders, wie manch einer von Druiden zu glauben weiss, bedarf es keiner guten Seele, um sich der Macht der Natur zu bedienen. Gerade Waldschrate, wie ich sie nenne, können zu radikaleren Mittel greifen, um das, wofür sie einstehen - den Schutz der Natur - zu gewährleisten. All das setzt nur voraus, dass das Leben und Handeln eines Druiden im Einklang mit der Natur steht. Ein kleiner, ergänzender Punkt.

Der Pfad der Elementarmagie ist ein wirklich besonderer, wenngleich oftmals einseitig betrachtet. Das ist auf deren Anhänger zurückzuführen. Wenngleich die Elementarmagie viele Möglichkeiten bietet, ihre Kräfte zu entfalten, wird gerade in Akademien ein sehr destruktiver Pfad gelehrt. Die Vergangenheit, wie auch manche der Lehrzauber, zeigen aber, dass sie auch zu Gutem fähig ist. Die Wettermaschine, ein Konstrukt des alten Kontinents, ist mitunter ein bekanntes Beispiel dafür. Zwar wurde diese auch missbraucht, um Ungehörige zu strafen, aber auch um sie zu belohnen - in Form von erwirkten Regenfällen oder erblühender Natur.
Es bleibt abzuwarten, ob sich noch ein grosser Elementarist hervorbringen wird, dessen Fokus nicht auf der Zerstörung, sondern auf die Schaffung von Hilfsmittel durch Arkanogenese und anderen Hilfsmittel liegen wird.
Wo wir uns vermutlich alle einig sind, ist, dass dieser Pfad sich mit Abstand am deutlichsten in den Gemütern der Wirkenden spiegelt. Temperamentvolle, von Gefühlen getriebene Magier, die meist erst ihre Zauber wirken, ehe sie sich dazu entschliessen, den Grund für ihre Probleme zu ergründen. Manch einem fällt es eben schwer, über vier hinweg zu zählen.

Der Pfad der Illusionisten ist wahrlich geschwängert von Lug und Trug. Illusionisten sind Meister der Illusion - nicht nur auf die Magie bezogen, sondern auch im Alltag. Sie besitzen Persönlichkeiten, die sie alles andere als vertrauenswürdig wirken lassen. Sie denken anders, wie die normalen Menschen - denn ihr Handeln ist nicht auf die nahe Zukunft bezogen, sondern sie folgen zumeist einem Plan, der sich über viele Etappen und einen längeren Zeitraum erstrecken. Sie versuchen andere hinters Licht zu führen und etwas vorzugeben, dass nicht ist, um die Geschicke zu ihren Gunsten zu lenken.
Ich selbst wurde Opfer dieser Denkweise. Einst ein einfacher Krieger, hatte mich eine Illusionistin unter einem Vorwand der Unterstützung zu einem Ritual bewegt, mithilfe derer sie die in mir inne ruhende Gabe, Magie zu weben, aus ihrem schlafenden Zustand weckte. Auch wenn ich ihr inzwischen zu grossem Dank verpflichtet bin und ich sie als meine Mentorin annahm, war dies für mich Grund genug, diesen Pfad nicht in Erwägung zu ziehen. Zu intrigant, für einen direkten Menschen wie mir keine Option. Bestimmung, ihr versteht sicherlich.

Wie ihr vermutet spielen die Charakterzüge, wie auch die Illusionsmagie eine grosse Rolle darin, wie sie dazu in der Lage sind, mächtigere Wesen zu beschwören. Manipulation und Unterdrückung als Schlüssel zum Erfolg. Ich würde ierbei, auch wenn das Reagenz des Molchauges eher für ihre illusionistische Rolle bekannt ist, nicht gänzlich ausschliessen, dass in ihr auch eine Kraft liegt, die einem ermöglicht, Beschwörungen leichter aus den verschiedenen Ebenen zu rufen - wenngleich dies mit einer grossen Portion Skepsis zu betrachten ist.

Der Gedanke, den Tod zu überwinden und unsterblich zu sein, ist für viele ein verlockender. Ich selbst gestehe, nach Wegen und Mittel geforscht zu haben, die dies bewerkstelligen. Jeder Mensch, der bei Verstand ist, sollte früher oder später jedoch realisieren, dass diese Pervertierung der natürlichen Ordnung nicht gut enden kann.
Die Zerstörung des alten Kontinents durch den Erzlichen sollte uns allen eine Warnung sein, was geschieht, wenn man sich auf diese widernatürliche Art der Magie einlässt. Niemand wird von dessen Konsequenzen unberührt bleiben, selbst jemand, der glaubt, den Tod überwunden zu haben. Denn wie im Handel mit einem Faewesen oder einem Teufelswesen, bleiben die negativen Seiten dieser Magie oftmals unausgesprochen. Früher oder später wird alles ein Ende nehmen, selbst jene die glauben, den Tod überwunden zu haben. Die natürliche Ordnung obsiegt und so, wie sie einst als erste Magieform durch den schöpferischen Atem der Weltenschlange in unser Universum fand, so wird sie am Ende auch das Widernatürliche wieder zurückdrängen und alles damit verbundene vernichten.

Gänzlich verloren sind all jene, die die Grenze der Seelenbeschwörung überschritten haben. Ein Vergehen an die Schöpfung. Wer sich dazu verleiten lässt, die Totenwelt ihrer Seelen zu berauben wird eines Tages selbst keine Ruhe mehr finden und auf ewig für ihre Gier nach Macht büssen müssen.

Ihr habt am gestrigen Abend bewiesen, in interessanten Mustern zu denken. Ich wäre daher interessiert, Gespräche dieser Natur auch auf andere Themen auszuweiten. So ihr dieses Interesse teilt, zögert nicht, mich über den Bänker in Solgard zu kontaktieren.

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Livius Quintus
Oberster Hüter der Bewahrer

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Fel Maris
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Re: Aushang: Besserwisser gesucht

Beitrag von Fel Maris »

Immer wieder kehrte Fel zu dem Aushang zurück, studierte die dort angehängten Notizen: Sowohl auf etwas Neues hoffend, als auch befürchtend, dass der Text verschwunden sein könnte. Das, so war sie sich nur zu bewusst, war schliesslich das letztliche Schicksal aller hier angebrachten Zettel, die früher oder später dem Vergessen anheimfallen würden.

Passend, so sinnierte sie, während eine weitere zusätzliche Notiz angehängt wurde.

Worte der Macht: CORP hat geschrieben: CORP steht für den Tod, als Aspekt scheinbar aber auch für das Verderben - zumindest wurde ich angehalten vor rostigen Nägeln und schimmelndem Obst über die Bedeutung des Wortes nachzusinnen. Theoretisch bildet CORP das Gegenstück zu MANI (was nach Jerwalson auch die Frage beantwortet, ob MANI eher für "Heilung" oder eher für "Leben" steht).

Für mich war CORP die erste grössere Gedankenübung aus eben diesem Gegensatz heraus: Sollte ein Aspekt nicht sauber durch Verbindung mit AN genau zu eben diesem Gegenstück führen?
AN MANI könnte demnach exakt CORP entsprechen, AN CORP wiederum aber MANI. Tatsächlich ist das nicht der Fall, es gibt eine darunterliegende Dynamik, die ich bislang einfach nicht zu fassen bekam.

Es ist einfach zu bedauerlich, dass es kein echtes Wort für "Wasser" gibt.

Nachtschatten wird offenbar viel benutzt um die passende Energie für CORP zu liefern, mangels mir bekannter Zauber kann ich dazu aber wenig sagen.
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