L'ssinjin malar - Der süße Kampf
Verfasst: 02 Nov 2024, 15:29
Die Kinder der Dunkelelfen lernen schnell. Sie lernen zu gehorchen, den Peitschen der Priesterinnen auszuweichen, dafür zu sorgen, dass sie andere Rücken treffen. Und so lernen sie auch, Lloth zu gefallen, der fleischformenden dunklen Mutter, dem vielbeinigen Monster, dem zu Ehren die Dunkelelfen am Abgrund tanzen.
Die Stadt, in die Lya'nyrae geboren wurde, war klein. Drei Häuser kämpften um die Vorherrschaft über einen lukrativen Handelsposten, der den Kern der Siedlung bildete. Edle Metalle aus den Minen der Zwerge wurden hier von kunstfertigen Händen in Schmuck und Waffen verwandelt und um teure Münze weiter verkauft.
Als Tochter einer Sargtlin wurde sie in das dritte Haus geworfen und hier hatte man keine Energie übrig, um sie auf jemanden am Ende der Nahrungskette zu verschwenden.
Aber sie war eine Jalil und das war gut. Sie verstand rasch warum, wenn sie beobachtete, welches Leben ihre Brüder führten.
Lya lernte zu laufen. Sich zu verstecken. Und zuzuschlagen, wenn es notwendig war. Denn der Machtkampf des Nachwuchs um die wenige Aufmerksamkeit und die Ressourcen, die dem Haus zur Verfügung standen, war hart. Es war bei einer dieser Gelegenheiten, dass sie noch etwas lernte: Es kam darauf an, wen man schlug, und vor allem wer dabei zusah.
Sie hatte eine hochgeborene Schwester verprügelt und sich erwischen lassen. Die Strafe dafür war hart, aber sie war auch ihr Weg aus der Bedeutungslosigkeit.
Man gab sie dem Waffenmeister des Hauses.
Sie sollte Disziplin lernen. Eine Weile lernte sie vor allem einzustecken, nicht jeder Provokation zu folgen. Und als sie ihren blinden Zorn und das beißende Gefühl der Machtlosigkeit in den Griff bekam, begann der Waffenmeister sie wirklich zu lehren.
Es war wie ein Erwachen. Ihr Körper glühte im Tanz der Klingen. Sie liebte die Herausforderung, die völlige Erschöpfung der Muskeln, das wilde Mobilisieren der letzten Reserven.
Und sie liebte den Waffenmeister - seinen Körper und seine geschmeidige Weigerung, ihre Überlegenheit als Jalil anzuerkennen. Liebe unter Dunkelelfen war natürlich eine lächerliche Vorstellung. Loyalität war sinnvoll, solange es allen Beteiligten Nutzen versprach. Gemeinsame Ziele hielten die Gesellschaft aufrecht und natürlich ein wenig gemeinsamer Genuss. Heißer, gieriger Genuss, der umso herrlicher war, weil er einem immerwährenden Spiel um die Oberhand folgte.
Und Lya war noch jung genug, um den Genuss des Moments dem langfristigen Plan vorzuziehen.
Aber Stabilität und Stillstand waren nicht, was der dunklen Mutter Lloth gefiel. Und hinter den Kulissen hatte die Ilharess des dritten Hauses einen Plan geschmiedet. Sie hatte etwas in ihrem Besitz, dass ihr das Ohr des Anführers eines Söldnertrupps sicherte und damit auch die Klingen, die unter seinem Befehl standen.
Und sie hatte genug davon, die Letzte zu sein. Das zweite Haus war wohlhabend und fett geworden, die Ilharess nachlässig.
Es wurde Zeit, das Chaos zu entfesseln.
(tbc)
Die Stadt, in die Lya'nyrae geboren wurde, war klein. Drei Häuser kämpften um die Vorherrschaft über einen lukrativen Handelsposten, der den Kern der Siedlung bildete. Edle Metalle aus den Minen der Zwerge wurden hier von kunstfertigen Händen in Schmuck und Waffen verwandelt und um teure Münze weiter verkauft.
Als Tochter einer Sargtlin wurde sie in das dritte Haus geworfen und hier hatte man keine Energie übrig, um sie auf jemanden am Ende der Nahrungskette zu verschwenden.
Aber sie war eine Jalil und das war gut. Sie verstand rasch warum, wenn sie beobachtete, welches Leben ihre Brüder führten.
Lya lernte zu laufen. Sich zu verstecken. Und zuzuschlagen, wenn es notwendig war. Denn der Machtkampf des Nachwuchs um die wenige Aufmerksamkeit und die Ressourcen, die dem Haus zur Verfügung standen, war hart. Es war bei einer dieser Gelegenheiten, dass sie noch etwas lernte: Es kam darauf an, wen man schlug, und vor allem wer dabei zusah.
Sie hatte eine hochgeborene Schwester verprügelt und sich erwischen lassen. Die Strafe dafür war hart, aber sie war auch ihr Weg aus der Bedeutungslosigkeit.
Man gab sie dem Waffenmeister des Hauses.
Sie sollte Disziplin lernen. Eine Weile lernte sie vor allem einzustecken, nicht jeder Provokation zu folgen. Und als sie ihren blinden Zorn und das beißende Gefühl der Machtlosigkeit in den Griff bekam, begann der Waffenmeister sie wirklich zu lehren.
Es war wie ein Erwachen. Ihr Körper glühte im Tanz der Klingen. Sie liebte die Herausforderung, die völlige Erschöpfung der Muskeln, das wilde Mobilisieren der letzten Reserven.
Und sie liebte den Waffenmeister - seinen Körper und seine geschmeidige Weigerung, ihre Überlegenheit als Jalil anzuerkennen. Liebe unter Dunkelelfen war natürlich eine lächerliche Vorstellung. Loyalität war sinnvoll, solange es allen Beteiligten Nutzen versprach. Gemeinsame Ziele hielten die Gesellschaft aufrecht und natürlich ein wenig gemeinsamer Genuss. Heißer, gieriger Genuss, der umso herrlicher war, weil er einem immerwährenden Spiel um die Oberhand folgte.
Und Lya war noch jung genug, um den Genuss des Moments dem langfristigen Plan vorzuziehen.
Aber Stabilität und Stillstand waren nicht, was der dunklen Mutter Lloth gefiel. Und hinter den Kulissen hatte die Ilharess des dritten Hauses einen Plan geschmiedet. Sie hatte etwas in ihrem Besitz, dass ihr das Ohr des Anführers eines Söldnertrupps sicherte und damit auch die Klingen, die unter seinem Befehl standen.
Und sie hatte genug davon, die Letzte zu sein. Das zweite Haus war wohlhabend und fett geworden, die Ilharess nachlässig.
Es wurde Zeit, das Chaos zu entfesseln.
(tbc)