Kind des Feuers

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Baithan Rinmor
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Kind des Feuers

Beitrag von Baithan Rinmor »

In alter Welt, abseits von hier…
erhob sich eine Familie aus Feuer und Blut,
dem Erbe verpflichtet in Treue und Schwur,
Das Feuer brennt stark, die Flügel erhoben,
im Zeichen des Drachen geboren
ihr Erbe wiegt schwer…

Aldric Rinmor
(Prophezeiung aus Terramor a.D. [40])


Prolog:

KIND DES FEUERS:
Vor kaum 39 Jahren erzählte man sich Geschichten aus einem Kontinent fernab der „Neuen Welt“, wo das Weben des Arkanen und das Wirken von Wundern nur dem Klerus und der Obrigkeit erlaubt war. Jegliches Wirken, und sei es auch nur in Form des tränkens einer Blume durch den Willen des Wirkers, wurde mit Knechtschaft und Sprachlosigkeit bestraft.
Natürlich gab es auch weitaus härtere Strafen,
wobei man sich die Frage stellt,
ob der Tod nicht die mildere Strafe für einen Zauberer sei,
als ihm das Wort oder die Erinnerung zu nehmen...


"BAITHAN" ...  *schallte es laut über das Feld*

als er seinen Namen hörte, zuckte er mit den Augenbrauen, bevor er wieder starr ins Feuer blickte
Er saß reglos vor dem Feuer, das er entfacht hatte...
...Schritte näherten sich…

Dann wurde es dunkel…

Die Morgensonne schickte ihre ersten Strahlen und - einer davon - fiel durch das Scheunentor auf sein Gesicht...

er öffnete die Augen, sein Schädel dröhnte, anscheinend hatte er eine ziemlich große Beule am Hinterkopf.

Er konnte sich nur noch dunkel an den gestrigen Abend erinnern, nach einigen Flaschen Wein...

Er glaubte, der Wein sei es gewesen, die Lichter gingen aus...

Er versuchte sich an den Kopf zu fassen, doch seine rechte Hand wurde sofort von einem dumpfen Rasseln gestoppt...

Mit leicht verwirrtem Gesichtsausdruck betrachtete er seine rechte Hand, die wie angekettet wirkte*

Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass die großen Ringe von einem Schmied gefertigt worden zu sein schienen.

Er hörte sie vor der Scheune schreien...

"Verbrennt ihn... Steinigt ihn... Reißt ihm die Gliedmaßen ab...
Schneidet ihm die Zunge heraus...
Zauberer...
Ungeheuer... Dämon..."


Langsam öffnete sich das Scheunentor mit einem lauten Knarren...

Geblendet von den Sonnenstrahlen sah er nicht die Menschenmenge, die sich vor der Scheune versammelte... 

Er hörte nur einige Fetzen und Worte...

Der Ortspfarrer und ein Mann in silberner Rüstung traten durch das Tor...
Mit einem Zeichen des Kreuzzeichen vor sich mahnte der Priester zur Vorsicht und intonierte nur

„mollis impia creatura“

Auch der Soldat in Rüstung mahnte mit lauter, durchdringender Stimme:

Weiche, du Ungeheuer...

Baithan wusste nicht, wie ihm geschah und fragte mit verwirrter Stimme, warum und was geschehen sei... warum er wie ein wildes Tier in einer Scheune angekettet sei.

Der Priester antwortete:  Du weißt nicht, dass du der Schuldige an den Bränden bist, den wir seit Wochen suchen ???

*ungläubig schüttelte er den Kopf und antwortete* 

NEIN das kann nicht sein...

Sofort pfiff die große Gestalt...
und zwei Knappen kamen zu ihm..
einer öffnete die Kette am Stamm, der Andere hielt die Kette und Baithan wurde aus dem Schuppen getrieben.
 Sie behandelten ihn wie ein wildes Tier. Die Menge bewarf ihn mit faulem Gemüse. Einige benutzten sogar Steine.

Er ballte die Fäuste...
NEIN...
 Ich...
verstummte dann aber nach einigen schweren Atemzügen.

Sie zerrten ihn zum Dorfplatz nahe am Fluss,
wo schon einige Baumstämme sorgfältig zu einem Podest aufgeschichtet waren.

Dort... mahnte der Priester... Dort wirst du Läuterung erfahren...

Mit zusammengekniffenen Augen starrte er ungläubig auf den Holzstapel.
Einige Stunden vergingen, in denen er mit starrem Blick mitten auf dem Dorfplatz saß und auf den Scheiterhaufen starrte, wie ihn die Leute nannten.
Mit fortschreitender Stunde, als die Sonne sehr müde und ihre Kraft am Schwinden war, versammelten sich immer mehr Einwohner, um dem Schauspiel der Reinigung beizuwohnen.
Die Knappen und einige Soldaten kamen, zerrten Baithan sofort auf den Holzhaufen und banden ihn mit dürftigen Stricken an einen Baumstamm.
Einige Schritte hinter ihnen kamen Priester, die ein Kreuz vor sich vor sich hertrugen...
Immer wieder intonierten sie in ruhigem Ton.

"In nomine Domini,
In nomine Omnipotentis,
In nomine Ecclesiae,
Peccata tua dimittentur,
Per tuam oblationem in igne."


(Im Namen des Herrn,
Im Namen des Allmächtigen,
Im Namen der Kirche,
Deine Sünden werden vergeben,
Durch dein Opfer im Feuer.)


Baithan ließ alles über sich ergehen, obwohl langsam Wut in Ihm aufstieg.

"Ihres Dilettanten", schrie er plötzlich,
ihr armseligen Schafe!"


Der Drache wird kommen, und die Flammen werden euch verzehren, schrie er mit verwirrt starrem Blick...

Seine Flügel werdet ihr spüren...
Sein Atem wird eure Lungen verbrennen...
Sein Feuer wird euch die Haut von den Knochen schälen...


Der Pöbel, wie er in den Worten der Obrigkeit genannt wurde, warf nach seinen Worten wieder allerlei verfaultes Gemüse und auch Steine nach ihm.

Wieder verlor er das Bewusstsein...

Als er einige Zeit später wieder zu sich kam, sah er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht um...

Rauchwolken sah er, verbrannte Körper, brennende Häuser...
Ein Schatten im Mondlicht...
im Zeichen des Drachen geboren
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Baithan Rinmor
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Re: Kind des Feuers

Beitrag von Baithan Rinmor »

Der Mann, der sich Baithan nannte, stapfte mit verwirrtem Geist durch die engen Gassen…

Seine Schritte hallten dumpf auf dem Kopfsteinpflaster wider, und er schien nur das Knistern und Knarren der Flammen und der verkohlten Hölzer zu hören.
Offenbar war er auf der Flucht vor den Priestern und Soldaten des Dorfes, die ihn als Brandstifter beschimpften und ihm nach dem Leben trachteten.

Immer wieder sprach er leise vor sich hin, als unterhalte er sich mit unsichtbaren Begleitern.

""Brandstifter nennen sie mich... Brandstifter...", murmelte er und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.""

Doch die Stimmen, die er hörte, klangen verzerrt und unheimlich, wie ein Echo aus einer anderen Welt, aus einer anderen Zeit.

Etwas hallte in seinem Kopf wider, ein Name, den er nicht zuordnen konnte und der ihm dennoch Angst einflößte.

„Madnḥā Bari“

Seine Lippen bewegten sich still… Wort für Wort immer wieder intonierend….

„Madnḥā Bari“

Dann blickte Baithan in den Himmel, sah den blassen Mond über sich stehen und plötzlich erkannte er in der Ferne das Ufer des Flusses.

Wie durch einen Schleier der Verwirrung fand er den Weg zum rettenden Schilf, das am Ufer wuchs. Er schlüpfte zwischen den hohen Halmen hindurch und fand eine verborgene Stelle, an der er sich für einige Stunden vor seinen Verfolgern verbergen konnte.

In der Dunkelheit des Schilfs stand er, kaum atmend im hüfthohen Wasser und lauschte den Geräuschen der Nacht.

Sein Herz pochte laut in seinen Ohren und er spürte die Kälte des Wassers um sich herum. Die Nacht war noch immer von Flammen und Schatten durchzogen.

Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis er sich endlich aufrichtete und im Schutz der Dunkelheit weiterwatete, bis er festen Boden unter den Füßen spürte.

Er schwamm ans Ufer und setzte seinen Weg nach Osten fort, immer wieder hallte das Wort "Osten" in seinem Kopf wieder, wie von einer unsichtbaren Stimme geflüstert.

Die Dunkelheit umhüllte ihn wie ein Mantel, und er wusste, dass er allein und auf sich gestellt war.
Er hatte keine Ahnung, wohin sein Weg ihn führen würde, aber er spürte eine innere Unruhe, die ihn vorwärts trieb.
Die Schatten der Nacht schienen lebendig zu sein, und er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass ihm etwas Böses auf den Fersen war... 
Zuletzt geändert von Baithan Rinmor am 01 Apr 2024, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Baithan Rinmor
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Re: Kind des Feuers

Beitrag von Baithan Rinmor »

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Zuletzt als neu markiert von Baithan Rinmor am 02 Apr 2024, 18:08.
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