[Barbaren] Fjellgat

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Rashka|Brom
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[Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Rashka|Brom »

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Am Morgen, als über dem Jammerfjord im Westen des Dorfes noch Nebelschwaden hingen, ging er das Dorf ab. Am Nordeingang sprach er einige Worte mit Einar der Wache, die dort eingeteilt war und fütterte den Bären und den Wolf, die dort zur Unterstützung waren. Von dort aus machte er kehrt und passierte die Varjot Statue, welcher er mit ernster Miene zunickte.
"Dem Wächter des Mondes meinen Gruß und Dank für eine ruhige Nacht." sprach er leise, während er die Statue hinter sich ließ und zum kleinen Stall hinüberging.
Er begrüßte Vaasa, die schon etwas eher aufgestanden war und schon gut gelaunt die Tiere fütterte und umsorgte. Er wusste nicht, ob Vaasa überhaupt schlief, was er wusste war, dass sie stets vor ihm wach war und ständig gut gelaunt war. Die Gedanken begleiteten ihn, als er der Küstenlinie folgte und so mit einem Umweg zum Westausgang hinüberging. Er warf den Wölfen und dem Bären etwas Fleisch zu und untersuchte den Boden nach Fußspuren, die ein ungebetener Eindringling vielleicht hinterlassen hatte.
Danach ging er wieder zur Dorfmitte hinüber und begrüßte Lohja und Vogar mit einem knappen nicken und gebrummten Gruß. Mit langen Schritten begab er sich dann zu Vogar und unterhielt sich auch kurz mit ihm.
Wie bei den anderen, mit denen er an diesem Morgen gesprochen hatte, erkundigte er sich, ob etwas vorgefallen war in der Nacht und ob es ihnen gut ginge. Als diese Höflichkeiten auch mit Vogar beendet waren, richtete er noch das Wort an ihn, um ihm eine Aufgabe zu geben.
"Sag allen die de Triffst das je will das jeder in zwei Tagen zum Lagerfeuer kommt."

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Wann: Sonntag den 7.04. ab 18 Uhr
Wo: Am lagerfeuer im Barbarendorf
Das Barbarendorf hat noch keinen Namen, der wird oben im Titel noch nachgeliefert sobald es einen gibt.
Zuletzt geändert von Rashka|Brom am 13 Apr 2024, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Rashka|Brom
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Rashka|Brom »

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Er saß an einem grob gehauenen Holztisch über ein Fell gebeugt und betrachtete dieses eingehend. In Gedanken war er den gestrigen Abend noch einmal durchgegangen. Es hatten sich einige seiner Brüder und Schwestern am großen Lagerfeuer versammelt und er hatte die Gelegenheit genutzt, um über die Vergangenheit der Thrymm'tack zu sprechen. Sein Wissen reichte nicht bis in die Anfänge zurück, aber er wusste das Hir'da ihm von Skymir dem ersten Jothar berichtet hatte und wie sie die Ruine vorgefunden hatten, in welcher der Stamm lange Jahre gelebt hatte. Er erzählte ihnen von der weißen Hirschkuh, die auch der Grund für den Namen des Dorfes war, "Gimlas Hain". Er hatte von ihrer Vertreibung aus dem Dorf berichtet und den Angriffen der Drachen. Skadi und Skogvar hatten dort gelebt und beide bestätigten die Geschichte und gaben einen teil aus ihrer Sicht dazu bei, während Rhandra, Khulbor und Solvaig der Geschichte lauschten. Mit dem Finger fuhr er über die Innenseite des Fells, wo Lohja eine grobe Zeichnung des Dorfes aufgemalt hatte. Sie hatte die wichtigsten Hütten und Landmarken auf die Lederhaut gebracht und später hatte Rashka drei Hütten mit einem Hammer gekennzeichnet. Nachdem er einen teil der Geschichte der Thrymm'tack berichtet hatten, waren sie zu praktischeren Themen gekommen. Nämlich wie es mit dem Dorf weiter gehen sollte, zusammen hatten sie sich den Zustand der wichtigsten Hütten angesehen und beschlossen was gemacht werden musste.
Zuerst sollte das große Langhaus gerichtet werden, es fehlten Dachschindeln und einige Türen mussten ausgetauscht werden oder fehlten vollständig. Außerdem musste die Einrichtung erneuert werden, die stark unter dem Zahn der Zeit gelitten hatte. Zudem sollte das große Lagerhaus ausgebessert werden, auch hier musste hauptsächlich das Dach gerichtet werden und es musste noch vom Wildwuchs befreit werden. Die dritte Hütte nutzten sie ebenfalls als Lagerhaus, vormals war es aber eine Küche gewesen. Wie bei den anderen war das Hauptproblem das Dach und die Türen, neben kleineren Reparaturen an den Wänden. Am Ende des Rundgangs wurden einige Arbeiten aufgeteilt und während Skadi mit den Geistern sprechen wollte, brach der Rest des Stammes zu einer Jagd auf...

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Zuletzt geändert von Rashka|Brom am 15 Apr 2024, 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Skogvar
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Skogvar »

Fjellgat - die Siedlung im nördlichen Gebirge
Geschäftiges Treiben spielte sich im Barbarendorf ab, die neuen Bewohner vom Stamm Thrymm'tack mobilisierten all ihre Kräfte um die heruntergekommenen Hütten wieder auf Vordermann zu bringen. Holz wurde gehackt und zu Brettern verarbeitet, überall lagen Spähne. Die Schubkarren waren stets gefüllt mit Steinen oder Erzen, welche bei der provisorisch-erbauten Schmiede zu Barren eingeschmolzen wurden. Daraus schmiedete man Nägel, Zangen, Hämmer, Scharniere und anderes Werkzeug. Manch einer angelte, kochte oder ging auf die Jagd - die Bäucher müssen stets gefüllt sein, bei diesem enormen Kraftaufwand. Der Stamm hält zusammen - jeder ist sich seiner Rolle bewusst und trägt zum Allgemeinwohl bei.
 
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Es war an der Zeit einen Namen für dieses Dorf zu finden, und so rief der Johtar die Stammesmitglieder zusammen, und sie berieten sich gegenseitig und machten Vorschläge.
Varjogat, Johtagat, Fjordal, Fjellgat - diese Namen fanden am meisten Anklang bei den Nordleuten. Die Diskussionen wurden immer hitziger, und am Ende waren nurnoch Fjordal und Fjellgat im Rennen. So beschloß der Johtar, dass um den Namen gekämpft wird, bei einem "Tung Slass", eine alte Faustkampftradition - die Gruppe die am Ende noch geradeaus  gehen kann, darf über den Namen entscheiden. Es werden nur die Fäuste benutzt, keine Rüstungen.  So begaben sie sich alle aufgeregt, und gröhlend in Richtung "Grube", so nennen sie ihren Kampfplatz. 
Anfangs war es ein wildes durcheinander, man war sich irgendwann nicht mehr wirklich sicher wer auf der eigenen Seite steht, und so landete die ein oder andere Faust (oder Tritt) bei einem aus der eigenen Gruppe. Doch zum ende siegte die Gruppe Fjellgat. Und so war es beschlossen, es musste nurnoch mit Blut im Schnee besiegelt werden.

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"Fjellgat", die Siedlung am Jammerfjord, geschützt durch den Gletscherkessel und angrenzend zur Eisebene - dort fühlte sich der Thrymm'tack heimisch. Doch was bedeutet dieser Name für die Nordleute, die in den eisigen Gebirgen leben?
Die ersten Teile des Namens, "Fjell", stammen aus der alten Sprache der Nordleute und bedeutet soviel wie Gebirge oder gletschrige Gebirgslandschaft. Es sind die eisigen Gebirge,  die das Dorf umgeben und es vor den Blicken der Zivilisation verbergen.
Das "gat" steht für Siedlung/Dorf.

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Die vom Kampf angeschlagenen Stammesbrüder und Schwester machten sich auf in den westlichen, beschneiten Teil des Dorfes. Dort trat die Hathran Skadi hervor, mit einem Vaenkniv, ein scharfes Messer. 

Sie rief einen nach dem anderen zu sich, nahm den Arm und fügte ihnen eine Schnitzverletzung zu, sodass das Blut in den Schnee tropfte. Ein Ritual um die Verbundenheit zu ihrem neuen Zuhause auszudrücken, und sich bei den Ahnen und Geistern zu bedanken.
"FÜR SARMATIJASCH! FÜR FJELLGAT!"

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Der Weg ist frei!

"FJellgat, Fjellgat, Fjellgat!", hörte man den Stamm Brüllen und Jubeln. Diese Euphorie nutzten sie und beschlossen, die versperrten Zugänge nach Westen (zu den Zwergen) und nördlich zu der Eishügelebene, freizumachen. 
Der ganze Stamm packte wieder mit an, Spitzhacken und Äxte wurden verteilt, Schubkarren hin und hergeschoben. Die gefällten Bäume, und geschlagenen Steinbrocken wurden weggebracht um für den Wiederaufbau Fjellgats verwendet zu werden. Der Stamm hat durch seine Zusammenarbeit und den nötigen Kraftaufwand den Weg geebnet, bis auf einige Felsbrocken, die noch weggeräumt werden, sollten die Wege ziemlich bald begehbar sein.

"Ein guter Tag für den Stamm, ein sehr guter Tag für Fjellgat!"

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Rashka|Brom
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Rashka|Brom »

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Immer mehr Kinder Sarmatijaschs fanden den Weg nach Fjellgat und so gab er Vogar den Auftrag sie alle zusammenzurufen. Arbeit gab es im moment genug und die zusätzlichen Hände waren höchst willkommen. Das Dorf musste ausgebessert werden und die Werager brauchten Übung. Rashka war es nicht gewohnt, andere Auszubilden, war er doch viele Mondläufe auf sich selbst gestellt gewesen. Es war langsam an der Zeit ein Skilt für den Stamm zu finden, welcher sich dann an seiner statt um die Ausbildung kümmerte, dies war jedoch noch ein weiter weg.
Die Thrymm'tack hatten zwar viel Zuwachs bekommen und einige unter ihnen waren auch Werager, allerdings war kein Berserker unter ihnen. Berserker wuchsen auch nicht an Pflaumenbäumen und auch an keinem anderen Baum. Dennoch gab es welche, die in seinen Augen das Zeug dazu hatten, Berserker zu werden.
Zuerst musste er sich einmal einen Überblick verschaffen, wozu die jungen Krieger fähig waren. Dann mussten die vielen Tonating, die den Stamm verstärkten, auf ihre Bransla geschickt werden, um ihnen die Gelegenheit zu geben sich zu beweisen und soll vollwertige Stammesmitglieder der Thrymm'tack zu werden. Auch wenn alle mit dem Aufbau des Dorfes schwer beschäftigt waren, so waren andere Dinge dennoch wichtiger.
In den kommenden Tagen würde er mit den Weragern zusammen Üben und wenn die Zeit es zuließ noch einige Geschichten oder Bräuche der Thrymm'tack erklären. Schließlich wollte er am letzten Tag des Zehnttages eine Versammlung einberufen, zu welcher jeder Bruder und jede Schwester kommen sollte, die in Fjellgat lebten oder leben wollten. Das Dorf würde wachsen und es war besser, wenn sie sich Absprachen, Aufgaben verteilten und sich Organisierten.

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Wann: Mittwoch den 17.04. ab 20:30 Uhr
Wo: Am Kampfplatz in Fjellgat
Was: Kampfübung

Wann: Freitag den 19.04. ab 21:30 Uhr
Wo: Am Lagerfeuer in Fjellgat
Was: Stammes RP

Wann: Sonntag den 21.04. ab 21:00 Uhr
Wo: Am Lagerfeuer in Fjellgat
Was: Bransla Verteilung
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Rashka|Brom
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Rashka|Brom »

Rufe hallten von der Kampfgrube in Fjellgat "KJEMPE KJEMPE KJEMPE!" und vermischten sich mit Kampfgeräuschen von Eisenwaffen, die aufeinander trafen. Das Dorf der Nordleute, das sich noch im Aufbau befand, füllte sich immer mehr mit Leben. Hütten wurden gesäubert und allerhand Baumaterial wurde durch viele Hände herangeschafft. Allerdings ruhte die Arbeit am heutigen Abend. Einige der Werager hatten sich an einem der wichtigsten Orte in Fjellgat versammelt. Der Kampfgrube, welche unter dem aufmerksamen Blick der Solkerstatue, recht zentral im Dorf war.
Ächzen, Stöhnen und Knurren war zu hören, als die Kämpfenden gegenseitig auf sich einschlugen. Der erste Kampf zwischen Rhandra und Thjondar war in vollem Gange, während von außen Skogvar, Gor und Rashka zusahen und die beiden mit Rufen anfeuerten. Schwitzend und keuchend versuchte Thjondar einem Wilden Hieb von Rhandra auszuweichen, verschätzte sich aber ein wenig und ging an der Seite getroffen zu Boden. Als sich ein Schemen aus dem Schatten der nahen Findlinge schälte, um sich den Zuschauern anzuschließen. Die schmutzige und zerzauste Gestalt von Hednar grinste die Anwesenden freundlich oder dümmlich an, so genau konnten die Versammelten das wohl nicht sagen. Einige hitzige Worte wurden gewechselt, ehe man sich darauf einigte, dass man einander nicht verstand und wo Worte fehlschlugen, gab es nur eine andere Sprache. Alle zusammen begaben sich in die Kampfgrube und ballten die Hände zu Fäusten und ein Tung Slass wurde begonnen. Die recht brutale waffenlose Kampfart der Barbaren, bei dem fast alles erlaubt war außer Schläge, die absichtlich Verletzungen hervorrufen sollten. Es ging hierbei nur darum, den Kampf möglichst lange und hart fortzuführen, bis nur noch einer stand. Die Schläge wurden von allen hart geführt und keiner der Kämpfer wollte einem anderen Klein beigeben. Kopfstöße wurden ausgeteilt, Kinnhaken und hässlich Tritte. Im wilden Handgemenge schlugen manchmal zwei auf einen ein, welcher sich durch schnelle Beine oder dem Schutz seiner Unterarme dem entziehen konnte. Der Blutdurst der Nordleute war geweckt und der harte Kampf schickte dann nach und nach die Kämpfer zu Boden. Ein letzter klatschender Fausthieb in die Magengrube geführt und dann stand nur noch einer. Schnaufend und schwitzend, aber sichtlich erfreut, stand er in der Mitte der Grube. Um ihn herum das Ächzen der anderen, die allesamt ebenfalls ein verbissenes Grinsen zur Schau trugen. Als nach einer Weile alle wieder auf den Beinen waren, entschloss man sich zu Zweikämpfen mit Übungswaffen überzugehen. Dieses Mal machten Skogvar und Rhandra den Anfang und traten sich mit den stumpfen Eisenwaffen entgegen. Beide bewegten sich schnell und entschlossen und nützten kleine Fehler aus...

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Rashka saß außerhalb der Grube und betrachtete die Kämpfer, er erkannte in ihren verbissenen, aber erfreuten Gesichtern, dass sie Freude daran hatten, sich miteinander zu messen. Für einen Moment vergaß er die zurückliegenden Strapazen seit sie aus Grim... er wollte den Namen nicht vergessen, aber er wollte sich nicht den Augenblick verderben lassen. Nur der Kampf uns das miteinander messen zählte. Sein Volk hatte es verdient nach all den Kämpfen und Verlusten, sich an den einfachen Dingen zu erfreuen. Er brummte, als ein harter Hieb geführt wurde und einer der Kämpfenden davon zu Boden geschickt wurde. Nur wenige Momente vergingen und es standen sich wieder zwei Kämpfer gegenüber und tauschen Schläge aus. Er spürte wie sein Kampfeswille stieg und er konnte Sarmatijaschs Blut in sich spüren, wie es heißer wurde. "HOAR!" wieder ein schwer zu parierender Schlag, der sein Ziel fand, der getroffene wollte aber nicht aufgeben und schlug wild und von Knurren begleitet zurück. Aber der Kampf war bereits entschieden, das machte aber nichts, denn jeder weitere geführte Schlag war in diesem Moment besser als alles, was er sich vorstellen konnte. Beinahe wie in Trance ging er hinab in die Grube, als sich einer, der vor einem Moment noch zu Boden gegangen war, wieder aufrappelte. Er wusste nicht, wie lange es her war, als er solch einen Stolz und Freude verspürt hatte, als er den Speer gegen seinen Gegner führte. Ein schwerer Axthieb traf ihn in der Seite, während er den Speer gegen seinen Gegner schlug... die Zeit verging wie im Flug und als er nach all den Kämpfen alleine in der Heißen Quelle saß, zierte noch immer ein breites Lächeln sein geschundenes Gesicht.

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Rashka|Brom
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Rashka|Brom »

Wieder saß er am Abend vor dem Fell, auf dem das Dorf Fjellgat grob aufgezeichnet wurde. Irgendwo hinter ihm prasselte ein kleines Feuer und erhellten den Raum, in dem er stand, nur mäßig. Die Wärme, die selbst das kleine Feuer erzeugte, reichte ihm jedoch vollkommen. Während er die notdürftige Karte studierte, hier und dort ein Zeichen darauf Malte dachte er nach. Viel war geschehen in den letzten Tagen und er war immer seltener alleine. Da waren die drei frischen Thrymm'tacks, die vor kurzem von ihrer Bransla zurückgekommen waren und dann von ihren Erlebnissen erzählt hatten. Der erste war Khulbor gewesen, den er nach Süden geschickt hatte um als Unterhändler Gespräche zu führen mit den Bewohnern der Stadt jenseits der Drachenhöhle. Der Werager war unverletzt wieder zurückgekommen und hatte die Kunde von seinem Gespräch mit sich gebracht. In Gedanken musste er Khulbor Respekt zollen, der Mann war auf seinen Befehl hin ohne zu zögern nach Süden gereist und hatte seine Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigt.
Nur einen Tag später waren Rhandra und Solvaig zusammen zurückgekehrt und hatten von ihren Erlebnissen berichtet. Rhandra erklärte, dass sie Sieg und Treue gefunden hatte, als sie eine Frau vor einem Überfall bewahrte und sie so auf gewisse Weise die Treue der Frau ernten konnte. Er dachte sich, dass Rhandra sicher noch an ihren Erzählkünsten arbeiten konnte, offenbar war ihr der Hang zur Übertreibung, die seinem Volk innewohnte, nicht mit in die Wiege gelegt worden. Seis drum, sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und nicht nur eines, sondern beides gefunden, das sie suchen sollte.
Solvaig begann damit ein Lied zu singen und spielte dazu auf einer Laute. Rashka ertappte sich dabei, wie er unbewusst angefangen hatte, die Melodie des Liedes zu summen und nach einem Moment leise einige Worte des Textes zum Besten gab. "Überall war sie bekannt, wurde sie die wiederkehrende genannt" Er war sich nicht ganz sicher, ob der Liedtext so stimmte, aber für ihn war es nah genug dran. Auch Solvaig hatte das erfüllt, wozu sie ausgeschickt worden war und hatte neben dem Lied viele Geschichten zu seinem Stamm zurückgebracht. Die Abende am Lagerfeuer würden damit sicherlich aufgeheitert werden.
Alle drei hatte er zu Släktings erhoben und jedem von ihnen eine Narbe verpasst, zum Zeichen dafür und ihnen schließlich noch ein Vaenkniv überreicht. Khulbors Vaenkniv hatte eine leicht gekrümmte Klinge und den Kopf eines Raben als Knauf, zudem einige Verzierungen in Form von Windböen und einigen Runen, die in das Heft graviert worden waren.
Rhandras Vaenkniv war gerade, etwas länger und besaß eine schmale Klinge. Der Knauf des Messers war wie ein Wolfskopf mit befleckten Zähnen gearbeitet. Ebenso wies die Klinge einige Verzierungen auf, die aussahen, als wären kleine wolfsähnliche Fußabdrücke auf dem Heft abgebildet.
Solvaigs Vaenkniv war ebenfalls leicht gekrümmt, wobei die Messerspitze weiter eingedreht war und fast wieder auf den Träger zeigte. Der Griff war aus einem Hirschhorn gearbeitet und am knaufende wies es einige Verästelungen auf. Die Verzierungen auf dem Heft sahen aus wie die Seiten einer Laute, zwischen denen Runen abgebildet waren.

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Noch am selben Abend waren Davind und Celestin nach Fjellgat gekommen und während er sich mit Davind unterhielt und hitzige Worte mit ihm austauschte, stritt irgendjemand im Hintergrund mit Celestin. Er konnte nur flüchtig zuhören und konnte nicht recht folgen, worum es in diesem Streit ging. Ihm war das Gespräch mit Davind in diesem Moment wichtiger und so konzentrierte er sich auf den kleinen Handwerker aus Nebelhafen. Er dachte bei sich, dass er sich Davind nicht zornig vorstellen konnte oder dass er jemanden beschimpfen würde. Auch wenn das Gespräch anstrengend gewesen war, so hatte man sich doch einigen können und nicht wichtiger für ihn, man hatte sich zu beiderseitiger Zufriedenheit geeinigt.

Er zeichnete wieder ein Kreuz auf einem der Vierecke ein, die eine Hütte darstellte, um offenbar zu markieren, welche Arbeit getan war. Dann sah er kurz nach oben zur Decke, wo er auch beim schlechten Licht einige frische Balken und Bretter sehen konnte. Begleitet von einem tiefen Brummen schüttelte er den Kopf und dachte daran, wie die Löwentöchter ins Dorf geritten kamen. In feine Gewänder gehüllt und für seinen Geschmack etwas zu unpraktisch gekleidet waren drei oder vier von ihnen erschienen und sprachen etwas von einem Kampf oder einer Herausforderung. Gor hatte wohl Celestin oder Celestin hatte Gor herausgefordert. Nun ihm war es gleich gewesen, wenn die zwei Gegeneinader antreten wollten, jeder Kampf in der Grube von Fjellgat war ihm gerade recht. Das Versprechen eines Zweikampfes an der Grube hatte mehr her angelockt und so füllten sich die Sitzbänke nach und nach. Skadi und Samira hatten sich auch noch eingefunden und Kratt vom Stamm der Zwerge ebenso. Dem Kampf in der Grube ging hin und die beiden schenkten sich nichts. Gor, war ungestüm im Kampf und machte sich einen Spaß daraus, die Löwentochter zu verhöhnen. Die Beleidigungen trafen ihr Ziel und zeigten Wirkung, denn Celestins Angriffe wirkten überhastet und von Zorn getrieben. Allerdings war Gor sich irgendwann seiner Sache zu sicher und unterschätzte die kleine Amazone. Ein Fehler, den man nie begehen sollte, ganz gleich, wer der Gegner war, so machte, Gor einen dummen Fehler und drehte sich mit dem Rücken zu seinem Kontrahenten. Es kam wie es kommen musste und Gor wurde niedergerungen und schmeckte dann den bitteren Geschmack der Niederlage. Niederlagen waren aber oft ein Geschenk, zumindest wenn sie nicht endgültig waren, boten sie einem die Möglichkeit sich zu verbessern. Er würde selbst dafür Sorgen das Gor besser werden würde, wenn der Werager das nicht selbst tat.

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Als der Kampf beendet war, beglückwünschte er Celestin zu ihrem Sieg und sprach davon, dass andere Aufgaben wichtiger wären als die Grube mit Blut zu tränken. Er hoffte das Sarmatijasch ihn verstand und vergab für diese unüberlegten Gedanken. Dennoch, das Dorf musste wieder aufgebaut werden und er wollte sich nicht zu viel Zeit dafür lassen. Er hatte den Satz nicht ganz beendet da, so kam es ihm vor, sprach Niriel davon abzuziehen und davon, dass sie selbst genug zu tun hätten. Das hatte sie nicht davon abgehalten, Solvaig für den Ausbau ihrer Stadt einzuspannen. Er legte den Gedanken zu einem anderen und schnaubte vor sich hin.

Der Aufbau war ihnen mühselig von der Hand gegangen, hatten sie zumindest drei Hütten wieder instand gesetzt. Das große Langhaus hatte am längsten gedauert, denn sie mussten einige Schäden in den Wänden reparieren, einen Großteil des Bodens neu decken und viele stellen am Dach ausbessern. Beim Lagerhaus sah das etwas Besser aus, da es schon von den Pflanzen befreit war, mussten sie nur das Dach neu eindecken, die Türen austauschen und die Tische und Truhen austauschen....

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Thjondar
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Thjondar »

Erschöpft kam er von der Jagd wieder ins Dorf. Ein stattliches Rentier hatte er erlegt. Gold wert, um die hungrigen Mäuler zu stopfen.
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Doch etwas war anders an diesem Abend. Er hielt die Nase in den Wind und atmete einige Male tief ein. Der Geruch von Blut und Staub lag über dem Dorf, doch es war still.
Sein Weg führte ihn an der Grube vorbei. Dort hatte wohl jemand gekämpft. Zumindest deutete einiges darauf hin.
An einigen Gebäuden wurden wohl im Laufe des Tages auch umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.
Neugierig betrachtete er das Werk seiner fleißigen Brüder und Schwestern und machte sich im Anschluss mit einem zufriedenen Brummen daran, die Überbleibsel zu beseitigen, ehe er selbst erschöpft in die Felle sank.
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Solvaig Sangridhur
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Solvaig Sangridhur »

Den ganzen Tag schon ist Solvaig damit beschäftigt, wieder aufzuholen, was während ihrer Abwesenheit liegen geblieben war. Sämtliche Rüstungen sind zu reparieren. Manche, die nicht mehr repariert werden können, müssen neu gemacht werden. Schon dabei merk Solvaig ständig die Wunde am linken Oberarm. Immerhin waren es zwei tiefe Schnitte.
 Beim Kampf von Celestin gegen Gor gebietet es ihre Proffesion, dass sie diesen mit der Trommel begleitet. Die Trommelschläge sind deutlich anders als sonst. Sie kann die Schlagkraft nicht aufbringen, die sie sonst hat. Jeder Schlag fährt anfangs wie ein Blitz in den Oberarm. Verbissen bemüht sie sich zumindest, den Rhythmus zu halten. Dass wie gebildete Kruste aufreißt und sich die Lederarmschienen beginnen, mit Blut vollzusaugen, bekommt sie im ersten Moment erst gar nicht mit.
 Die Wunde mit einem neuen Verband versorgt, der hoffentlich das Blut zur genüge auffängt geht es weiter, die Häuser in Stand zu setzen. Lange hält der Verband das Blut nicht zurück, schon bald tropft das Blut von ihrem Arm auf die darunter stehenden Arbeiter. Egal, das Werk muss jetzt fertig werden. 
 Gemeinsam mit Rhandra, Rashka, Gor und einem Zwerg steigt sie über Materialhaufen, stolpert über liegen gelassenes Werkzeug und klettert übers Dach.
 Etwas abseits von den anderen widmet sie sich danach noch dem Stall. Auch da muss das Strohdach zu großen Teilen erneuert werden.

Stall
Stall

Dachreperatur vorne
Dachreperatur vorne

Dachhinterseite
Dachhinterseite

Erst danach widmet sie sich wieder der Wunde. Der Arm ist gut Blutverschmiert. Zuerst wäscht sie das Blut sauber an. Die Wunde ist durch die Reizungen in großem Bogen drum herum gerötet. Der nasse kühle Lappen bringt auf jeden fall erst einmal Erleichterung. Durch den sauberen T-förmigen Schnitt kann sie drumherum schön einige kleine Flecken getränkt mit Wundalkohol auflegen. Hoffentlich half es ein wenig gegen die Entzündung. Das Blut tropfte immer noch eifrig aus der frisch aufgerissenen Wunde. Einen dicken Verband drum herum gewickelt, versucht sie schlussendlich in die Felle zu legen. Die Wunde pocht jedoch vor sich hin, dass an Schlaf derzeit kaum zu denken war.
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Skadi
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Skadi »

Auch Skadi war sich nicht zu schade bei den Reparaturen, die Fjellgat nötig hatte, mitzuhelfen. Mit Hammer, einem Beutel voller Nägel und neuen Holzschindeln kletterte sie aufs Dach der Schmiede und arbeitete den ganzen Vormittag bis die Löcher einigermaßen gestopft schienen. Sie war keine Handwerkerin, doch ein Jeder des Nordvolkes war in der Lage, sein Haus mit eigenen Händen zu erbauen und zu reparieren, wenn die Zeit gekommen war.
Als die Sonne höher stieg, machte sie sich auf um die alten Bohlen des Gästehauses herauszureißen. Man hörte es von Weitem Klopfen und Hämmern, zwischendurch immer ein Krachen als die alten Dielen durch die Türe hinab ins Gras flogen.
"Hathran!!!!"  Skadi steckte erstaunt ihren Kopf durch die Türe und sah den empörten Gor unten stehen. "Pass doch auf Gor!!!!" brüllte sie ihm entgegen, wohl keiner Schuld bewusst.
Später dann wurde das alte Holz dem Lagerfeuer übergeben.. es war Zeit für Met und Braten!

Fjellgat Rep.png
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Thjondar
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Re: [Barbaren] Fjellgat

Beitrag von Thjondar »

Fleißig waren seine Brüder und Schwestern in den letzten Tagen gewesen und hatten die meisten Gebäude der Stadt wieder in Stand gesetzt.
Doch bei all dem Eifer war eines wohl völlig in Vergessenheit geraten: Die Wehranlagen und Türme.
Auch das musste schnellstmöglich erneuert werden, denn niemand konnte wissen, wie sich die Dinge hier entwickeln würden. Und eine unbefestigte Stadt war ein leichtes Ziel.
Also machte er sich eifrig daran, die Palisaden um die Stadt und die Wachtürme nach möglichen Schwachstellen abzusuchen.

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Mit seinem Dolch stocherte er sich dann prüfend durch die als reperaturbedüftig erachteten Balken, Bretter und Palisaden.

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Und es war einiges zu erneuern. Unermüdlich schleppte er aus dem Lager einige Holzstämme heran, die erst einmal neben dem Turm aufgeschlichtet wurden.
Stamm um Stamm sägte er schließlich passgenau zurecht, um die fehlerhaften Stellen auszubessern.

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Turm5.jpg (26.41 KiB) 3261 mal betrachtet

Zu guter Letzt umrandete er das Dorf noch einmal, um Ausschau nach austauschwürdigen Palisaden zu halten.

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Mittlerweile sichtlich erschöpft schaffte er trotz allem noch die fehlenden Gehölze heran, um auch diese Schadstellen noch auszubessern.

Und nun sollte seine letzte Amtshandlung ihn zum Feuer im Dorf führen, wo sicher noch ein gutes Stück des neulich gejagten Rentieres auf ihn warten würde.
 
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